Berlin – Die Rücktritts-Ankündigung von Bayern-Kapitän Philipp Lahm hat das sportliche Geschehen von Teil 1 des Achtelfinals des DFB-Pokal-Wettbewerbs in den Hintergrund gedrängt. Das 1:0 gegen den VfL Wolfsburg war das erste Kapitel der Abschiedstournee des Fußball-Weltmeisters.
Dem Rekord-Pokalsieger Bayern folgten auch Borussia Mönchengladbach durch das 2:0 beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und der Hamburger SV ebenfalls durch ein 2:0 gegen den 1. FC Köln in das Viertelfinale. Zweitligist Arminia Bielefeld mühte sich gegen den Regionalligisten FC-Astoria Walldorf durch ein 5:4 im Elfmeterschießen. Immerhin sorgten die Amateurfußballer für ein Novum.
RÜCKTRITT: Nach seinem 501. Pflichtspiel kündigte Philipp Lahm an, was viele erwartet und die meisten Bayern-Fans befürchtet hatten. Der Kapitän der Münchener will seine Karriere nach der Saison beenden. «Ab Sommer bin ich Privatier», meinte der 33-Jährige. Er wollte stets selbst bestimmen, wann das Ende ist. «Es sind jetzt noch ein paar Monate, und ich hoffe, dass sie erfolgreich sind», fügte er hinzu. Noch winken ihm und den Münchenern drei Titel in dieser Saison. Mit dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg schafften sie die nächste Hürde auf das 22. Finale in dem Cup-Wettbewerb. Aber das war eher noch eine Randnotiz.
AUFWIND: Die Bilanz von Dieter Hecking bei Borussia Mönchengladbach kann sich sehen lassen. Vier Spiele absolvierten die Gladbacher unter ihrem neuen Trainer bislang. In der Bundesliga gab es bereits zwei Siege und ein Remis, nun auch noch der Pokal-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth. «Dieter Hecking hat uns wach gemacht. Er weiß genau, was er will. Er hat Feuer reingebracht und uns Selbstvertrauen gegeben», sagte Torschütze Oscar Wendt nach dem 2:0 bei dem fränkischen Zweitligisten.
PREMIERE I: Die Traumreise durch den DFB-Pokalwettbewerb ist für den FC-Astoria Walldorf höchst unglücklich mit dem 4:5 im Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld zu Ende gegangen. Dennoch schaffte es der Regionalligist in die Geschichtsbücher der Fußball-Regeln: Die Kurpfälzer sind die erste deutsche Mannschaft, die vier Auswechslungen in einem Pflichtspiel vornahm. In der 117. Minute kam Benjamin Hofmann als vierter Einwechselspieler für Marcus Meyer ins Spiel. Im Pokal ist es seit Jahresbeginn erlaubt, in der Verlängerung einen vierten Spieler auszutauschen. Das für die Regeln zuständige International Football Asscociation Board IFAB hatte bei seiner Sitzung im März 2016 in Cardiff den Weg für die Neuerung frei gemacht. Noch handelt es sich aber um eine Testphase.
PREMIERE II: Eine Premiere gab es auch beim Hamburger SV. Gideon Jung erzielte für die Hanseaten beim Sieg gegen die Kölner seinen ersten Treffer. Dass er den Ball eher hereingestochert hatte, war dem Mittelfeldspieler, der seit 2014 beim HSV spielt, egal. Immerhin trug er mit dazu bei, dass die Hamburger weiter Selbstvertrauen für den Bundesliga-Abstiegskampf sammeln durften.
(dpa)