Berlin – Nicht nur sportlich steht das Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC heute im Mittelpunkt des DFB-Pokal-Achtelfinals. Die skandalösen Vorfälle mit den heftigen Ausschreitungen beim BVB-Heimspiel gegen RB Leipzig sind immer noch in aller Munde.
Schwere Auswärtsaufgaben müssen indes der FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt meistern. Die Schalker sind beim in dieser Saison so starken Zweitligisten SV Sandhausen zu Gast, Frankfurt bekommt es mit Aufstiegsanwärter Hannover 96 zu tun. Außerdem hofft Außenseiter Sportfreunde Lotte auf die nächste Überraschung gegen Zweitligist TSV 1860 München.
KATERSTIMMUNG: Nur vier Tage nach den schlimmen Krawallen gegen RB Leipzig blickt Fußball-Deutschland wieder nach Dortmund, wenn es zum Aufeinandertreffen mit der Hertha kommt. «Der Sport sollte im Fokus stehen. Die Atmosphäre in Dortmund haben wir aus Berliner Sicht immer als sehr gut empfunden», sagte Berlins Manager Michael Preetz. An die Dortmunder hat der Hauptstadt-Club nicht die besten Erinnerungen. Im vergangenen Jahr verhinderte der BVB mit seinem Sieg im Halbfinale das erste Endspiel der Hertha-Profis vor heimischer Kulisse.
POKALSCHRECK: Erst Werder Bremen, dann Bayer Leverkusen – der Drittliga-Aufsteiger sorgte im laufenden Pokal-Wettbewerb bereits für zwei Sensationen. Das soll gegen den TSV 1860 München noch einmal gelingen. Sportlich liegen die beiden Clubs gar nicht so weit auseinander. Die Löwen rangieren nur auf Platz 14 der Zweiten Liga, Lotte ist starker Siebter in der dritten Spielklasse. Trotzdem schiebt Sportfreunde-Coach Ismail Atalan die Favoritenrolle gen Süden: «1860 ist der Top-Favorit. Wenn alles normal läuft, gewinnen sie. Aber manchmal sind die Sachen eben nicht normal.»
GLÜCKSBRINGER: Mit identischen Trikots wie beim Pokal-Triumph gegen Borussia Mönchengladbach vor 25 Jahren will Hannover 96 erneut als Zweitligist für Furore sorgen. Mit Eintracht Frankfurt wartet aber eine schwere Aufgabe auf die 96er. Waren sich beide Clubs in der vergangenen Saison im Bundesliga-Abstiegskampf noch auf Augenhöhe begegnet, hat sich die Eintracht inzwischen zu einem Europacup-Anwärter entwickelt. Trotzdem warnt Frankfurts Trainer Niko Kovac: «Hannover ist für mich eine Erstliga-Mannschaft und ein Aufstiegsaspirant.»
STANDORTBESTIMMUNG: Zwei ganz schwache Heimspiele gegen Ingolstadt (1:0) und Frankfurt (0:1), dann die Überraschung bei Meister Bayern München (1:1): Der FC Schalke 04 präsentiert sich auch im Jahr 2017 mit Licht und Schatten. So dürfte das Gastspiel beim starken Zweitliga-Sechsten SV Sandhausen kein Selbstläufer werden. Zudem ist der Druck groß. Der Pokal ist vielleicht die letzte Chance auf eine Europacup-Teilnahme in der kommenden Saison.
(dpa)