Schalke warnt vor SV Sandhausen

Sandhausen – Der FC Schalke 04 weiß genau, was ihn erwartet. Einen «kleinen Hexenkessel» nennt Mittelfeldspieler Max Meyer das am Mittwoch im Pokal-Achtelfinale ausverkaufte Hardtwaldstadion des SV Sandhausen.

Manager Christian Heidel beschreibt den Fußball-Zweitligisten als einen «unangenehmen Gegner». Denn der SVS befindet sich seit Wochen in Topform. Seit fünf Spielen ist der Tabellensechste ungeschlagen, 368 Minuten hat das Team von Trainer Kenan Kocak keinen Gegentreffer mehr kassiert. Und noch nie zuvor in ihrer Zweitliga-Historie hatten die Nordbadener nach 19 Spieltagen bereits 30 Punkte auf dem Konto. «Wir haben die Qualität, eine Überraschung schaffen zu können», sagt Kocak selbstbewusst. Schalkes Linksverteidiger Sead Kolasinac ist sich daher sicher: «Wir müssen und werden da mit einer hundertprozentigen Einstellung ins Spiel gehen.»

Denn auch nach der guten Leistung beim jüngsten 1:1-Achtungserfolg beim FC Bayern ist beim Revierclub noch längst nicht alles gut. Als Tabellenzwölfter hinken die Schalker ihren hohen Ansprüchen meilenweit hinterher. Die mit großen Hoffnungen verbundenen Verpflichtungen von Manager Heidel und Trainer Markus Weinzierl zeigen bisher kaum Wirkung. Die internationalen Plätze sind weit entfernt. Einziger Hoffnungsschimmer in der sportlichen Misere? Der DFB-Pokal.

«Der Pokal ist der schnellste Weg nach Europa. Es sind noch vier Spiele», sagte Kapitän Benedikt Höwedes vor dem Achtelfinale. «Es geht aber darum, erst einmal die erste Hürde zu nehmen. Sandhausen wird schwer genug.» Zuletzt hatten die Schalker 2011 mit einem klaren Finalerfolg gegen den MSV Duisburg den Pott geholt. Doch der SVS weiß, wie man Erstligisten ausschaltet.

Nach einem 2:1 gegen Drittligist SC Paderborn schockte Sandhausen in der zweiten Runde in einem packenden Spiel den SC Freiburg. Im Elfmeterschießen setzte sich Kocaks Team vor allem dank Torwart-Held Marco Knaller mit 4:3 im Schwarzwald durch. So weit will es der Coach gegen die Schalker aber gar nicht erst kommen lassen. «Wir konzentrieren uns auf das Spiel und versuchen, es innerhalb von 90 Minuten zu entscheiden», sagte der 36-Jährige. Elfmeterschießen habe er mit seinem Team nicht trainiert.

Kocak ist sich bewusst, dass die Schalker als klarer Favorit in die Partie gehen. Angesichts des breiten Kaders und der Qualität des Revierclubs warnte er scherzhaft davor, dass sein Team sogar auf den Busfahrer der Gäste aufpassen müsse. Auch für Mittelfeldspieler Meyer gibt es bei der Frage nach dem Favoriten «kein Wenn und Aber.»

Und der mit 14 500 Zuschauern ausverkaufte «kleine Hexenkessel» sollte für die Schalker Profis ebenfalls nichts Ungewöhnliches sein – für Weinzierl und seine Spieler zählt nur ein Sieg. «Dann haben wir einen guten Start in den Februar», sagt Heidel. Ansonsten könnte die bisher ungewöhnlich gelassene Atmosphäre im Umfeld seines neuen Clubs schnell ins Gegenteil umschlagen.


(dpa)

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