Kamerun zum fünften Mal Afrikameister

Libreville/Gabun – Kameruns Fußballer haben zum fünften Mal den Afrika-Cup gewonnen und sich damit auch als deutscher Vorrunden-Gegner für den Confed Cup im Sommer qualifiziert. Im Endspiel von Libreville in Gabun schlugen die «Löwen» den Rekordsieger Ägypten mit 2:1 (0:1).

«Ich bin seit 29 Jahren Trainer, und hatte noch nie ein Team wie dieses. Das ist ein Team mit 23 Freunden», sagte Kameruns Trainer Hugo Broos. Das entscheidende Tor schoss Stürmer Vincent Aboubakar von Besiktas Istanbul kurz vor Schluss in der 88. Minute. Arsenal-Profi Mohamed Elneny hatte die Ägypter in der 22. Minute in Führung gebracht. Nicolas N’Koulou von Olympique Lyon traf in der 59. Minute zum 1:1.

Kamerun hatte die Afrika-Meisterschaft zuvor bereits 1984, 1988, 2000 und 2002 gewonnen, das letzte Mal unter dem deutschen Trainer Winfried Schäfer. Mit fünf Titeln liegt das Team des Zweitliga-Profis Jacques Zoua vom 1. FC Kaiserslautern in der Siegerliste jetzt hinter Ägypten (7) und vor Ghana (4) allein auf dem zweiten Platz.

Einer der ersten Gratulanten der «Löwen» war der Deutsche Fußball-Bund. «Glückwunsch. Wir sehen uns beim ConfedCup», twitterte der Weltmeister kurz nach dem Schlusspfiff. Deutschland und Kamerun treffen nun beim Konföderationen-Pokal im Sommer in Russland am 25. Juni in Sotschi im letzten Gruppenspiel aufeinander. Die weiteren Gegner in der Vorrunden-Gruppe B sind Chile und Australien.

Der Finalsieg Kameruns war völlig verdient. Vor allem in der zweiten Halbzeit war die Mannschaft des belgischen Trainers Hugo Broos klar überlegen. Die Ägypter wählten wie schon bei ihrem Halbfinal-Sieg gegen Burkina Faso eine sehr defensive Taktik und wurden diesmal dafür bestraft. Ihr 44 Jahre alter Torwart Essam El-Hadary verpasste es durch diese Niederlage, den Afrika-Cup bereits zum fünften Mal in seiner Karriere zu gewinnen. Der Routinier hatte bereits 2008 im Tor gestanden, als Ägypten das Endspiel gegen Kamerun gewann.

Kamerun gehört schon seit Jahrzehnten zu den dominierenden Fußball-Nationen des Kontinents. Doch dieser Triumph ist überraschend. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2014 trennte sich der Verband von seinem deutschen Trainer Volker Finke, außerdem traten auch Stars wie Samuel Eto’o oder der Schalker Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting aus dem Nationalteam zurück. Broos baute eine neue und stark verjüngte Mannschaft auf und holt mit ihr gleich den Pokal.


(dpa)

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