Dynamo-Trainer Neuhaus: Ansporn gegen Union zu gewinnen

Dresden – Im verflixten siebten Jahr musste Uwe Neuhaus seine alte Liebe 1. FC Union Berlin verlassen. Nun trifft er mit Aufsteiger Dynamo Dresden im Verfolger-Duell der 2. Fußball-Bundesliga am Sonntag auf die «Eisernen».

Die Vorzeichen sind klar. «Fünfter gegen Vierter, wir können vorbeiziehen. Das hat schon seinen Reiz. Ich hoffe, das kann man auch am Sonntag sehen», meinte Neuhaus, der mit den Sachsen nur fünf Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz hat.

Der 57-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass ihn die Union-Trennung von 2014 noch immer bewegt. «Das spornt meinen Ehrgeiz zu gewinnen vielleicht noch ein kleines bisschen mehr an», betonte Neuhaus. 2007 hatte er die Berliner in der damaligen Regionalliga Nord übernommen. Danach führte der Rekord-Trainer der Köpenicker den Traditionsverein ins deutschen Unterhaus und etablierte ihn dort. 2014 musste er beim Zweitligisten nach einiger Zeit der Stagnation gehen.

Daher kennt er den Kontrahenten besser als Dresdens Scouts, sagte er und erhofft sich dadurch einen kleinen Wissensvorsprung. Dieser sei aber im «My-Bereich», weswegen Neuhaus eine enge Partie prognostiziert. Kleinigkeiten würden am Ende entscheiden.

Neuhaus ist mit sich und seinem Ex-Verein im Reinen, möchte auch keine großen Vergleiche zu seinem aktuellen Engagement anstellen. Ihm sei es egal, in welcher Stadt, bei welchem Verein er angestellt ist. Wichtig sei es, alles für Dynamo zu geben, seine gesamte Arbeitskraft zu investieren. «Ich bin jetzt in Dresden und fühle mich wohl. Alles was war, ist Vergangenheit. Egal wo, du versucht immer maximale Erfolge zu erzielen», meinte Neuhaus.

Dank der Ausbeute von drei Punkten würden die Sachsen mit dann 33 Zählern auf Platz vier klettern, wären erster Verfolger des Spitzentrios Hannover, Braunschweig und Stuttgart. Das Umfeld des achtmaligen DDR-Meisters und siebenmaligen Pokalsiegers kommt bei dieser Ausgangslage schon ins Träumen. Neuhaus nimmt es gelassen. Weder will, noch kann er die Euphorie bremsen. Nur: Seine Mannschaft soll fokussiert bleiben. «Alles andere kommt dann eh von allein oder eben nicht.»

Sein Ex-Arbeitgeber dient dabei durchaus als gutes Beispiel. Neuhaus sieht in der Entwicklung Parallelen. Daher will er sein Team momentan in der 2. Liga erst einmal etablieren. Union traut er hingegen unter Trainer Jens Keller den Aufstieg zu. «Wenn sie die Konstanz weiter halten, ja. Sie haben durchaus Qualität, es zu schaffen, wenn es mal läuft.» Mehr will über sein alte Liebe nicht kundtun: «Das ist nicht meine Aufgabe. Wenn sie mich nach Dresden fragen, kann ich Ihnen eine Antwort geben.»


(dpa)

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