Innsbruck/Igls (dpa) – Zwischen der Heim-WM am Königssee vor einem Jahr und den Olympischen Spielen in Pyeongchang im kommenden Winter ist Innsbruck/Igls für die deutschen Rodler eigentlich nur eine Zwischenstation.
Und doch will das Team um Olympiasieger Felix Loch seine Weltmeister-Titel verteidigen und sich beim Saisonhöhepunkt in Bestform präsentieren. Klar favorisiert sind die Frauen und die Doppelsitzer, die Teamstaffel ist seit über einem Jahrzehnt bei der WM ungeschlagen. Die Duelle der Titelkämpfe auf der olympischen Kunsteisbahn von 1976 in Tirol:
Felix Loch gegen ein russisches Duo und den Lokalmatador:
Dauersieger Loch und die Konkurrenz auf Augenhöhe? Das war im Rodelsport jahrelang nicht absehbar. In dieser Weltcup-Saison wird er gefordert wie nie und liegt im Weltcup hinter den Russen Semen Pawlitschenko und Roman Repilow sowie dem Österreicher Wolfgang Kindl zurück. «Erstmals seit neun Jahren bin ich diesmal wohl nicht der Topfavorit. Natürlich ist diese Rolle etwas ungewohnt für mich. Das macht aber nichts», sagte der 27 Jahre alte Loch. Wann die WM für ihn ein Erfolg ist? «Wenn ich zwei saubere Läufe nach unten bringe.»
Natalie Geisenberger gegen Tatjana Hüfner:
Das Dauerduell seit knapp einem Jahrzehnt. Sowohl Geisenberger als auch Hüfner haben mehrere WM-Titel und olympische Medaillen gesammelt. Bei den Titelkämpfen in Igls scheint es keine klare Favoritin zu geben. Geisenberger hält derzeit alle wichtigen Titel inne und führt im Gesamtweltcup, kämpfte aber zuletzt mit einer Nackenverletzung und bezeichnet Igls nicht gerade als ihre Lieblingsbahn. «Ich bin ambitioniert und möchte gewinnen, aber wenn das nicht gelingt, ist es kein Beinbruch», sagte Geisenberger. Bei der Heim-WM am Königssee sei der Druck deutlich höher gewesen.
Eggert/Benecken gegen Wendl/Arlt:
Die Weltcup-Führenden gegen die Titeljäger: Nach sieben Siegen in neun Rennen sind Toni Eggert und Sascha Benecken bei der WM im Doppelsitzer die heißesten Siegkandidaten. «Wenn beide Duos ihre Leistungen bringen, werden Eggert/Benecken nach jetzigem Stand die Nase vorne haben», sagte Bundestrainer Norbert Loch. Eggert selbst ist bemüht, die Erwartungen vor dem möglichen ersten WM-Titel zu dämpfen: «Es wäre traurig, wenn man den zweiten Platz als Enttäuschung bezeichnen müsste.» Klar sei aber, dass man nach so einer Saison Weltmeister werden wolle.
Deutsche Teamstaffel gegen den Rest der Welt:
Eigentlich ist die deutsche Teamstaffel nicht zu schlagen, das belegt auch die Siegerliste seit 2008, auf der kein anderer Name als Deutschland steht. Doch beim Teamwettbewerb in Sigulda fielen die Schützlinge von Trainer Loch vor zwei Wochen hinter Russland zurück. Nominiert werden die jeweils besten Athleten aus den Einzelwettkämpfen. Trotz der überraschenden Niederlage im Baltikum ist Deutschland klar favorisiert.
(dpa)