Schwestern-Duell: Serena und Venus Williams im Finale

Melbourne – Im Endspiel der Australian Open kommt es am Samstag noch einmal zum Schwestern-Duell zwischen Serena und Venus Williams.

Die 35 Jahre alte Rekordsiegerin Serena Williams hatte im Halbfinale keine Probleme mit der 34-jährigen Kroatin Mirjana Lucic-Baroni und siegte nach nur 50 Minuten 6:2, 6:1. Mit einem siebten Titel würde die Amerikanerin die im Achtelfinale ausgeschiedene Titelverteidigerin Angelique Kerber wieder als Weltranglisten-Erste ablösen. Zudem fehlt ihr nur noch ein Sieg zum 23. Grand-Slam-Einzeltitel – einer mehr als der bisherige Profirekord, den sich die Amerikanerin mit Steffi Graf teilt.

Venus Williams zog zuvor im einem US-Duell mit 6:7 (3:7), 6:2, 6:3 gegen Kerber-Bezwingerin Coco Vandeweghe nach der Rekord-Wartezeit von 14 Jahren in ihr zweites Melbourne-Endspiel ein und ist die älteste Australien-Finalistin der Profi-Ära.

«Ich habe das Match nicht gesehen. Ich bin sehr stolz auf Venus – sie ist eine große Inspiration, meine große Schwester. Sie ist meine Welt, mein Leben, sie bedeutet mir alles. Das Finale ist der größte Traum, der für uns wahr wird», sagte Serena Williams nach dem Erfolg über die müde wirkende 34-jährige Lucic-Baroni, die auch ihr zweites Grand-Slam-Halbfinale nach Wimbledon 1999 gegen Steffi Graf verlor.

Venus Williams musste sich für den Sieg gegen Vandeweghe mächtig abmühen. «Das bedeutet mir so viel – vor allem, weil sie so unglaublich gespielt hat. Ich musste die ganze Zeit verteidigen», sagte die Gewinnerin von sieben Grand-Slam-Titeln nach dem Einzug in ihr 15. Grand-Slam-Finale. «Das ist mehr, als ich mir erträumt habe.»

Nach einer überstandenen Krankheit, die zu chronischer Erschöpfung führte, hat Venus Williams noch einmal zu alter Form gefunden. Nach dem ausgeglichenen ersten Satz agierte die Nummer 17 der Welt viel effektiver als Vandeweghe, die in dem 2:26 Stunden langen Match nur eine von 13 Breakchancen nutzte. Venus Williams verwandelte dagegen fünf von neun Breakbällen gegen die Nummer 35 der Welt.

Gegen ihre Schwester tritt sie zum 28. Mal an, Serena führt im direkten Vergleich 16:11. «Sie ist meine härteste Gegnerin, niemand hat mich so oft geschlagen. Egal, was passiert, wir haben gewonnen. Wir haben so viel durchgemacht. Eine Williams gewinnt dieses Turnier», sagte Serena Williams. 2003 hatte sie in Melbourne das Endspiel gewonnen, auch im bislang letzten Grand-Slam-Finale gegeneinander 2009 in Wimbledon holte Serena den Titel.


(dpa)

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