Schladming – Für Felix Neureuther endete die WM-Generalprobe im Slalom mit einer harten Landung im Schnee und dem bitteren dritten Ausfall des Winters.
Beim legendären Flutlichtrennen in Schladming unterlief Deutschlands bestem Skirennfahrer wie im vergangenen Jahr ein Einfädler im Finale. «Es war ein bisschen Hop oder Top», sagte er. Bei der Siegerehrung für den überragenden Henrik Kristoffersen aus Norwegen, Marcel Hirscher aus Österreich (+0,09 Sekunden) und den Russen Alexander Choroschilow auf Rang drei war Neureuther erneut nur Zuschauer. Schon in Val d’Isère und Madonna di Campiglio war der 32-Jährige ausgeschieden.
Sorgen um seine WM-Form machte sich Neureuther dennoch keine. «Das sagt gar nichts aus. Das Gefühl ist trotzdem ein gutes», sagte Neureuther in Österreich. «Ich habe probiert Gas zu geben und dann leider eingefädelt.» Er habe den Schwung etwas zu früh angezogen «und dann hat es schon Peng gemacht».
Bester Vertreter des Deutschen Skiverbands (DSV) war deswegen überraschend Stefan Luitz auf Platz 14. Nach dem dritten guten Slalom in Serie darf sich der Allgäuer nun berechtigte Hoffnungen machen, neben seiner Spezialdisziplin Riesenslalom bei der WM auch im Torlauf antreten zu dürfen. «Ich bin echt froh, dass ich drei Rennen hintereinander punkten kann», meinte er. Linus Straßer wurde 16., Dominik Stehle kam nach einem großen Fehler abgeschlagen auf Rang 26.
Vor einem Jahr war Neureuther auf dem WM-Hang von 2013 noch ein überragender erster Durchgang samt deutlicher Laufbestzeit gelungen, ehe er im zweiten Lauf ausschied. Dieses Mal ging schon der Auftakt daneben: Weil sich Neureuther bei der Auswahl der Skier vergriff, fuhr er Kristoffersen, Hirscher und Co. deutlich hinterher. «Ich konnte keinen runden Schwung fahren. Es hat bei jedem Tor zum Schlagen angefangen. Ich habe kontinuierlich bei jedem Tor Geschwindigkeit verloren, da hast du keine Chance», haderte er.
Für das Finale musste Neureuther etwas ändern und wollte die Skier von Wengen verwenden. In der Schweiz hatte er eineinhalb Wochen zuvor durch ein gutes Finish den dritten Platz eingefahren. Es ging auch in Schladming deutlich besser los als noch im ersten Durchgang – doch dann beendete der zu früh gestartete Schwung alle Pläne.
Straßer und Stehle verpassten zwar einen Platz unter den besten 15 und damit die garantierte Qualifikation für die Weltmeisterschaften in St. Moritz. Dennoch können beide Athleten auf die Nominierung durch den DSV hoffen, der vier Slalom-Startplätze in der Schweiz vergeben kann. Für Straßer (24) spricht sein Alter und dass er in sieben von acht Weltcup-Slaloms in die Punkteränge fuhr. «Unsere Chefs werden sich ihre Gedanken gemacht haben», sagte Stehle.
Vor der WM stehen für die deutschen Techniker noch zwei Rennen an, am Sonntag der Riesenslalom in Garmisch-Partenkirchen und am nächsten Dienstag der Parallel-Torlauf als City-Event in Stockholm.
(dpa)