Endlich bei den «Granaten»: Grifo macht Freiburg besser

Freiburg – Vor nicht einmal zwei Jahren kämpfte Vincenzo Grifo mit dem FSV Frankfurt noch gegen den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga, nun will er mit dem SC Freiburg den Rekordmeister FC Bayern ärgern.

Nach seinen Stationen in Frankfurt und zuvor bei Dynamo Dresden ist der Linksaußen «gottfroh», dass er im Sommer 2015 nach Freiburg wechselte und die Breisgauer mit zurück ins Oberhaus führte. «Ich genieße es, mich mit den Granaten aus der Bundesliga zu messen», sagt Grifo vor dem Heimspiel gegen die Münchner am Freitag um 20.30 Uhr mit dem die Liga die Winterpause beendet. «Es macht mir Spaß, und das versuche ich auf dem Platz zu zeigen.»

Grifo ist einer der wichtigsten Transfers, die dem Sport-Club in den zurückliegenden Jahren gelungen sind. Mit 14 Toren und 15 Vorlagen trug der offensive Mittelfeldspieler in der vergangenen Saison nach Freiburgs Bundesliga-Abstieg maßgeblich zum direkten Wiederaufstieg bei. Auch in dieser Spielzeit ist der 23-Jährige mit drei Toren und sieben Vorlagen ein Stützpfeiler in der Mannschaft von Trainer Christian Streich, die mit dem achten Tabellenplatz nach 16 Spieltagen die Erwartungen – auch die eigenen – deutlich übertraf.

Dabei ist es für Grifo schon der zweite Anlauf in der Bundesliga, nachdem sich der Deutsch-Italiener zunächst bei 1899 Hoffenheim nicht durchsetzen konnte. Hoffenheim lieh den Freistoßspezialisten daher zunächst an Dresden und Frankfurt aus – und ließ ihn dann nach Freiburg ziehen. Streich und das SC-Management hatten da schon längst das große Potenzial des gebürtigen Pforzheimers erkannt: die Technik, das Spielverständnis und die Gefährlichkeit bei Standardsituationen.

Die Vorfreude auf das Spiel des Jahres gegen die Bayern ist in Freiburg längst spürbar. Die Tickets für die Partie im ausverkauften Schwarzwaldstadion bezeichnete SC-Präsident Fritz Keller beim Neujahrsempfang für die Sponsoren als «derzeit härteste Währung der Stadt». Auch für ihn sei es ein besonderes Spiel, erklärt Grifo, der in der bisherigen Vorrunde bis auf die Schlussminute gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) immer durchspielte.

Nun gegen den Tabellenführer aus München «wollen wir alles raushauen. Und wenn dabei etwas für uns rausspringt, sind wir hochzufrieden», meint Grifo. Er habe bei den Gästen zwar keine Idole, «aber ich habe Respekt vor den Bayern, weil sie viel erreicht haben». Am meisten beeindruckten ihn die Offensivspieler Franck Ribéry, Arjen Robben und Kingsley Coman. «Erstmal sind wir jedoch Gegner, und wir spielen nicht gegen Bayern, um die Trikots zu tauschen, sondern um unsere Leistung zu bringen», betont Grifo. «Aber wenn Ribéry sein Trikot mit mir tauschen möchte, würde ich nicht «Nein» sagen.»

Dass man Ribéry und Co. auch schlagen kann, zeigte Freiburg zuletzt beim 2:1-Heimsieg im Mai 2015. Nils Petersen schoss eine Minute vor Schluss das Siegtor und brachte das Stadion fast zum Beben. Dennoch stiegen die Breisgauer eine Woche später in Hannover ab.

Für Grifo entpuppte sich dieses Drama jedoch als Glücksfall. Er wechselte an die Dreisam, kehrte zurück in die Bundesliga und freut sich nun auf die «Granaten» aus München.


(dpa)

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