Barcelona – Beim FC Barcelona liegen die Nerven blank. Nach dem mageren 1:1 des spanischen Fußball-Meisters beim CF Villarreal lief Abwehrchef Gerard Piqué sofort an den Spielfeldrand und blieb unterhalb der Ehrentribüne stehen.
Er zeigte laut Medien auf LaLiga-Präsident Javier Tebas – der als Fan des Barcelona-Erzrivalen Real Madrid gilt – und rief mit böser Miene: «Hast du das gesehen? Ja, du, du! Hast du das gesehen? Jetzt bist du sicher froh!»
Für die Katalanen um Nationaltorwart Marc-André ter Stegen rückt in der Primera División die Titelverteidigung in weite Ferne. Am Sonntagabend fühlte sich die Elf erneut vom Schiedsrichter betrogen. «Es gab zwei Handspiele im Strafraum des Gegners, zwei, und der Schiri sah nichts», sagte Piqué. Die in Katalonien erscheinende Sportzeitung «MundoDeportivo» schrieb von einem «Überfall» und einem «Skandal» und titelte auf Seite eins: «Hände hoch!».
Dabei hätte es für Barça drei Tage nach der überraschenden 1:2-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel des spanischen Pokals bei Athletic Bilbao eine neue Pleite geben können. Wäre da nicht wieder einmal Lionel Messi zur Stelle gewesen. In der 90. Minute zirkelte der mehrmalige Weltfußballer aus Argentinien einen Freistoß ins Netz und machte damit den 0:1-Rückstand durch Nicola Sansone (50.) wett.
Durch den doppelten Punktverlust fiel Barcelona in der Tabelle der Primera División mit 35 Zählern aus 17 Spielen auf Platz drei zurück. Zweiter ist nun mit einem Punkt mehr der FC Sevilla. Unangefochten an der Spitze liegt mit 40 Punkten und einem Spiel weniger Champions-League-Sieger Real Madrid. Mit Weltmeister Toni Kroos fertigten die Königlichen am Samstag den FC Granada mit 5:0 ab.
Mit einer Serie von 39 Spielen in Serie ohne Niederlage stellte der Champions-League-Sieger den spanischen Rekord des FC Barcelona aus der vorigen Saison ein.
Für Barcelona-Trainer Luis Enrique ist allerdings noch nichts verloren. «Real spielt zur Zeit sehr stark. Noch ist aber nicht einmal die Hinrunde vorbei. Es gibt noch Titelchancen», versicherte der 46-Jährige nach seinem 150. Spiel als Trainer von Barcelona. Die Lösung für die Probleme laute «gewinnen und gewinnen».
Seinen Spielern könne er keinen Vorwurf machen. Sie hätten gut gespielt, alles gegeben, «und nur etwas Pech beim Abschluss gehabt». Auch mit dem Schiedsrichter Iglesias Villanueva wollte sich der Coach nicht anlegen. «Dazu will ich nichts sagen. Wir müssen einfach noch besser werden, um nicht so abhängig von Entscheidungen Dritter sein.»
(dpa)