Leipzig – Mick Schumacher will mit dem Aufstieg in die Formel 3 den Weg zu seinem großen Ziel Formel-1-Weltmeister weiter ebnen. Nach zwei Jahren in der Nachwuchsklasse Formel 4 wird der 17 Jahre alte Sohn von Michael Schumacher wie einst sein Vater in der Formel-3-EM an den Start gehen.
Nachdem er bereits entsprechende Testfahrten absolviert hatte, bestätigte er das der «Bild»-Zeitung. «Ich glaube, das ist der Schritt, den alle Großen gemacht haben und die Klasse, die alle Großen durchlaufen haben», sagte Mick Schumacher.
In der Tat: Die Liste derer, die es über die Formel 3 in die Formel 1 schafften und dort sogar Titel holten ist lang: Neben Schumacher (sieben WM-Titel) absolvierten unter anderem auch Sebastian Vettel (4), Alain Prost (4), Ayrton Senna (3) oder auch Lewis Hamilton (3) dort weitere Lehrjahre. «Von der Professionalität her geht es ein Stück näher Richtung Formel 1, es rückt alles enger zusammen und wird daher ein Stück schwieriger», sagte Mick Schumacher mit Blick auf die Formel 3.
Starten wird er wie in der zurückliegenden Saison der Formel 4 für den italienischen Rennstall Prema. Dorthin war Mick Schumacher nach seinem vielbeachteten Premierenjahr im Formel-Sport gewechselt. Seine erste Saison hatte der ehemalige WM- und EM-Zweite im Kart für das niederländische Team Van Amersfoort Racing bestritten.
2016 trat Mick Schumacher in der italienischen und der deutschen Formel 4 an. Den Gesamtsieg in der Wertung der deutschen Ausgabe verpasste er als Zweiter.
Letztlich will er aber wie einst sein Vater die Nummer 1 in der höchsten Rennserie sein. «Ich möchte Formel-1-Weltmeister werden. Das will jeder Rennfahrer, denke ich», betonte Mick Schumacher. Jüngst hatte er auch ein Foto mit Nico Rosberg und dessen Formel-1-Weltmeistertrophäe gepostet. Daneben mit einem Augenzwinkern der Hinweis: «Wollte dich nur wissen lassen, dass ich bald diesen Pokal übernehme.»
Einen Zeitplan für einen Einstieg in die Motorsport-Königsklasse, die sein Vater unter anderem auch noch mit 91 Grand-Prix-Siegen prägte wie kein zweiter Fahrer, hat er sich nach eigenen Angaben nicht zurecht gelegt. Er sagte dazu nur: «Wenn ich mich bereit fühle für diesen Schritt. Aber das weiß ich eben erst, wenn der Moment für mich da ist.»
Dabei will sich der Sohn des vor drei Jahren beim Skifahren schwer verunglückten Michael Schumacher nicht an anderen orientieren. «Ich mache es so, wie ich es für richtig halte und muss auf meine Weise versuchen, meinen Namen nach oben zu bringen.» Micks Schwester Gina ist international erfolgreich im Reining, einer Disziplin im Westernreiten.
Betreut wird Mick von Michaels Managerin Sabine Kehm. Mit dem oftmals riesigen Interesse um seine Person kann er nun umgehen. Mittlerweile sei er so alt, dass er bestimmte Sachen auseinander halten und sich trotzdem entwickeln könne, auch wenn viel Rummel um ihn sei, sagte er. Am 22. März wird Mick Schumacher 18, dann will er auch den Führerschein machen.
Inwiefern Vater Michael die Karriere von Mick seit dem Skiunfall mitverfolgen kann, ist unbekannt. Über den Zustand des 47-Jährigen sind nach wie vor keine Details bekannt. Kehm betonte jüngst, dass das auch so bleiben werde.
Schumacher wurde seit dem Sturz am 29. Dezember 2013 im Skigebiet oberhalb von Méribel in den französischen Alpen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Seit September befindet sich der zweifache Familienvater in seinem Haus am Genfer See. Michael Schumacher hatte sich damals ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.
(dpa)