Kanu-Verband muss sparen und Trainer entlassen

Duisburg – Der Deutsche Kanu-Verband erhält nach eigenen Angaben künftig deutlich weniger Geld vom Bundesinnenministerium und will daher auch die freiwerdende Stelle des Rennsport-Cheftrainers unbesetzt lassen.

«Dass wir diese Position nicht neu besetzen können, macht uns natürlich große Sorge», sagte Verbandschef Thomas Konietzko. Obendrein müsse der seit Jahren erfolgreichste deutsche olympische Sommersportverband vier Nachwuchscoaches wegen fehlender Gelder entlassen. «Mit dieser Perspektive wird es uns nicht mehr möglich sein, unsere Talente zu finden, zu fördern oder gar wie bisher in die Weltspitze zu bringen», kommentierte Konietzko.

Der DKV-Präsident kritisierte indirekt die Auswirkungen der Leistungssportreform im deutschen Sport, die im Dezember auf der DOSB-Mitgliederversammlung in Magdeburg auf den Weg gebracht worden war. «Wenn wir nun Trainer, die das zukünftige Potenzial für sportlichen Erfolg unseres Verbandes sichern sollten, auf die Straße setzen müssen, ist jede weitere Diskussion über notwendige Veränderungen im deutschen Leistungssport sinnlos», sagte er. Konkret sei dem DKV vom Innenministerium mitgeteilt worden, dass bestehende Projekte bei der Talentfindung- und entwicklung fortan nicht mehr finanziert werden könnten. Im Zuge von nötigen Gehaltsanpassungen im Verband sei deshalb auch kein neuer Cheftrainer zu finanzieren.

Rennsport-Bundestrainer Reiner Kießler geht zum Jahresende in Rente. Seine Aufgaben sollen künftig Sportdirektor Jens Kahl und Kajak-Männer-Disziplincoach Arndt Hanisch mitübernehmen. Bei den Olympischen Spielen im August in Rio hatten die Kanuten mit sieben Medaillen erneut den stärksten deutschen Verband gestellt.


(dpa)

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