London – Bei seiner Premiere würde Darts-Spieler Dragutin Horvat natürlich gerne gleich Geschichte schreiben. «Ich wäre gerne der erste Deutsche in der dritten Runde», sagte der 40-Jährige aus Kassel vor seinem WM-Start gegen Boris Kolzow.
Wenn es für Horvat gut läuft und er seinen russischen Rivalen bezwingt, darf er in der ersten Hauptrunde gegen den Australier Simon Whitlock antreten. «Das ist mein Ziel. Dafür bin ich bereits drei Tage vorher angereist. Ich weiß, dass es schwer wird, aber ich werde mein Bestes geben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Die Chancen in einem möglichen Duell mit Routinier Whitlock sind für den Newcomer gering, das weiß Horvat selbst. «Da brauche ich viel Glück und er viel Pech», sagte der Stahlbetonbauer mit einer Prise Humor. Lange Zeit war er im E-Darts-Sport tätig, erst vor fünf Jahren stieg er von Kunststoff- auf Metallpfeile um. Dass er nun endlich zum ersten Mal am bedeutendsten Ereignis seiner Sportart teilnehmen darf, ist für Horvat der bisher größte Erfolg. «Es ehrt mich sehr. Sportlich ist es ein Traum, der da in Erfüllung geht», sagte er.
Qualifiziert hat er sich über ein Turnier mit den besten 16 deutschen Profis, die Finalrunde in Mönchengladbach entschied er schließlich für sich. Und nun wartet der sagenumwobene Alexandra Palace, den der 40-Jährige am Sonntag schon besuchte, um die Stimmung aufzusaugen. «Dort zu spielen, wird etwas ganz Besonderes. Ich freue mich jetzt schon darauf», sagte Horvat.
Mit der Teilnahme hat er sich seinen großen sportlichen Traum schon verwirklicht: «Ich würde gerne genauso glücklich wieder zurückkommen, wie ich nach London fliege», sagte der Deutsche. Vor allem die Atmosphäre in den Darts-Arenen fasziniert ihn. «Eine bessere Stimmung als bei der WM? Das geht nicht. Das ist Fußballstadion-Atmosphäre», freute sich Horvat schon vor dem Abflug auf die britische Insel. Am Dienstag ist er zum ersten Mal selbst mittendrin – vielleicht sogar gleich zweimal.
(dpa)