Madrid – Toni Kroos brachte es auf den Punkt. «Was für eine Art, das Jahr im Bernabeu zu beenden! Ihr Madrilenen habt es verdient», twitterte der deutsche Fußball-Nationalspieler nach dem 3:2 (0:0) gegen La Coruña.
Für Real Madrid wird es zur liebgewonnenen Regel: In allerletzter Minute trifft Kapitän Sergio Ramos für die Königlichen. Nachdem der Innenverteidiger bereits beim Clásico am Wochenende zuvor gegen Barça in der 90. Minute zum 1:1-Ausgleich eingeköpft hatte, wiederholte sich die Szene gegen Deportivo La Coruña – dieses Mal in der Nachspielzeit und vorbereitet durch eine präzise Ecke des genesenen Weltmeisters Kroos.
Vor dem Abflug des Starensembles zur Club-WM in Japan ging im Bernabeu-Stadion ein Aufatmen durch die Reihen. «Sergio ist etwas Besonderes. Es ist nicht das erste Mal, dass er in letzter Minute ein Tor macht, er ist die Seele der Mannschaft», lobte Coach Zinédine Zidane. «Ein weiteres Wunder von Ramos, dem Spieler, der am besten den unbeugsamen Willen von Real Madrid verkörpert», schrieb die Sportzeitung «Marca» am Sonntag und feierte den 30-Jährigen als «Helden der Nacht».
Real ist nun seit 35 Matches ungeschlagen – ein weiterer Rekord für den Rekordmeister. Und die Verfolger vom FC Barcelona mit dem deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen bleiben auf Abstand: Sie liegen mit 31 Zählern noch immer sechs Punkte hinter Los Blancos.
Die Katalanen hatten zuvor mit 3:0 (0:0) bei Schlusslicht Osasuna Pamplona gewonnen. Den Pflichtsieg bescherten Luis Suárez und Weltfußballer Lionel Messi, der gleich zweimal traf. Nur vier Tage nach dem 4:0 über Borussia Mönchengladbach in der Champions League scheint die Krise des Clubs damit zunächst einmal überwunden. Trainer Luis Enrique lobte erleichtert seine Mannschaft: «Wir haben den Sieg verdient, wir hatten fast immer die totale Kontrolle über das Spiel. Ich bin sehr zufrieden.»
In Madrid hatte La Coruña derweil durch ein Doppelpack (63./65.) des früheren Bundesliga-Profis Joselu, durch den die Gäste zeitweise in Führung lagen, von einem Wunder geträumt. Nach einem Treffer von Alvaro Morata in der 50. Minute machten dann aber Mariano (84.) und Ramos die Hoffnungen des Teams aus Galicien zunichte.
Dabei war Real ohne Stammkräfte wie Superstar Cristiano Ronaldo und Karim Benzema angetreten. Sie wurden für die Club-WM geschont, bei der Madrid am Donnerstag auf Club América aus Mexiko trifft. «In Japan will Real weiter Geschichte schreiben», erklärte Zidane selbstbewusst. Und so nimmt er all seine Superstars mit ins Land des Lächelns, von Ronaldo über Ramos und Kroos bis hin zu Pepe und Luka Modric.
In punkto Primera División gab sich der Franzose hingegen vorsichtiger. «Ich bin glücklich mit dem, was das Team macht, aber LaLiga dauert noch eine ganze Weile – und sechs Punkte Vorsprung heißen noch lange nicht, dass wir Meister werden.»
(dpa)