London – Für Pep Guardiola war die Welt in Ordnung. Nach gleich drei bestandenen Auswärtsprüfungen innerhalb von gerade einmal acht Tagen atmete der Trainer von Manchester City zunächst einmal durch.
«Das war eine riesige Woche für uns. Wir haben uns für die nächste Runde der Champions League qualifiziert und zweimal in der Liga gewonnen. Darum sind wir glücklich», stellte der spanische Meistercoach nach dem 2:1 beim FC Burnley in der Premier League zufrieden fest.
Bei dem mühevollen Erfolg zählten für den ehrgeizigen Katalanen am Ende nur die drei Punkte, um den Kontakt zur Spitze zu wahren. Manchester City scheint damit gerüstet für das große Aufeinandertreffen in der kommenden Woche. Am Samstag (13.30 Uhr) empfangen die «Citizens» Tabellenführer FC Chelsea zum Topspiel der Premier League.
Guardiola selbst sieht sich bei seinem neuen Arbeitgeber auf einem guten Weg: «Ich lerne noch, aber ich mache Fortschritte.» Nach einer kräftezehrenden Woche mit dem 1:1 in Gladbach schonte der ehemalige Bayern-Trainer am Samstag gleich fünf Stammkräfte, darunter Nationalspieler Ilkay Gündogan (nicht im Kader) und Rekordtransfer Kevin de Bruyne (auf der Bank). «Ich habe 22 Spieler, also setze ich 22 Spieler ein», erklärte Guardiola trotzig. Nun hat er sechs Tage Zeit, um seine besten Akteure auf das Gipfeltreffen vor eigenem Publikum einzustimmen.
Denn der FC Chelsea ist derzeit das Team der Stunde im englischen Fußball. Das 2:1 im Londoner Stadtduell gegen Champions-League-Team Tottenham Hotspur war für die «Blues» nicht nur ein Prestigeerfolg, sondern bereits der siebte Liga-Sieg in Serie. Beim frühen Gegentor durch Christian Eriksen musste Chelseas Keeper Thibaut Courtois erstmals nach 601 Minuten wieder ein Gegentor hinnehmen. «Solche Spiele sind schwierig. Aber ich bin sehr zufrieden, wie wir uns zurückgekämpft haben», erklärte Trainer Antonio Conte. Pedro und Victor Moses hatten die Partie für Chelsea gedreht.
Zu hohe Erwartungen dämpfte Conte jedoch, der im Sommer noch Italiens EM-Elf betreut hatte: «Es ist zu früh, vom Titel zu sprechen. Die Premier League ist wirklich stark. Tottenham hat gezeigt, dass es in dieser Liga sechs oder sieben Mannschaften gibt, die die Meisterschaft gewinnen können», mahnte der Italiener.
Einer dieser Kandidaten bleibt zweifellos Jürgen Klopp mit seinem FC Liverpool. Die «Reds» festigten mit einem 2:0-Heimsieg gegen das neue Schlusslicht AFC Sunderland ihren zweiten Tabellenplatz. Für Klopp wurde die Pflichtaufgabe zu einer Herausforderung nicht geahnten Ausmaßes: «Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals ein defensiveres Team gesehen habe als Sunderland heute. Da durchzukommen, ist die schwierigste Aufgabe im Fußball weltweit», sagte Klopp.
Der ehemalige BVB-Trainer zeigte sich erleichtert, die Aufgabe schadlos überstanden zu haben: «Wenn du ganz oben stehen willst, musst du auch solche Spiele gewinnen. Egal wie und egal, wie der Gegner heißt: Du musst Punkte holen», sagte er.
(dpa)