Zweitliga-Transfers: VfB und 1860 investieren am meisten

Berlin (dpa) – Im turbulenten Fußball-Transfersommer ist auch in der 2. Bundesliga mächtig was los. Die Aufstiegsfavoriten haben viel Geld in die Hand genommen, erstligaerfahrene Spieler verpflichtet und auch bei der direkten Konkurrenz zugeschlagen.

So sicherte sich der VfB Stuttgart die Dienste des besten Torschützen der vergangenen Zweitligasaison, Simon Terodde. Der österreichische Nationalspieler Martin Harnik wechselte ablösefrei von den Schwaben zu Hannover 96.

Mit einer stark veränderten Mannschaft wollen die beiden Bundesliga-Absteiger den sofortigen Wiederaufstieg schaffen. Stuttgart hat dafür mächtig investiert und nach Schätzungen knapp acht Millionen Euro Ablöse ausgegeben – so viel wie kein anderer Zweitliga-Club in diesem Sommer. Genau wie Hannover müssen die Schwaben jedoch auch den Abgang zahlreicher Leistungsträger verkraften.

Neben Harnik sind Timo Werner, Daniel Didavi und Lukas Rupp nur einige der namhaften Profis, die Stuttgart vor der Saison den Rücken kehrten. Trainer Jos Luhukay zeigt sich dennoch optimistisch, eine schlagkräftige Truppe zu haben. «Wir wollen eine Mannschaft entwickeln, die stark genug ist, um die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen», sagte er. Große Hoffnungen ruhen dabei auf Terodde. Der Stürmer, der in der vergangenen Spielzeit 25-mal traf, kam für rund 2,5 Millionen Euro vom VfL Bochum an den Neckar.

Bei Hannover 96 gehört Niclas Füllkrug zu den Hoffnungsträgern. Für geschätzte 2,2 Millionen Euro wechselte der Angreifer vom 1. FC Nürnberg nach Niedersachsen – über die genaue Ablösesumme machten die Vereine wie üblich keine Angaben. Mit insgesamt 21 Transfers (Zugänge und Abgänge) gehört 96 zu den Teams in der Liga, dessen Gesicht sich im Vergleich zur Vorsaison am deutlichsten verändert hat.

Die größte Fluktuation im Kader verzeichneten allerdings zwei andere Vereine: die SpVgg Greuther Fürth und 1860 München. Die Löwen, in den vergangenen beiden Spielzeiten nur knapp dem Abstieg entronnen waren, haben sich mit erfahrenen Bundesligaspielern verstärkt. Ivica Olic, Sascha Mölders und Karim Matmour wechselten in die bayerische Landeshauptstadt.

Mithilfe von Investor Hasan Ismaik haben die Münchner zudem den bislang wohl teuersten Zweitliga-Zukauf der laufenden Wechselperiode gestemmt. Stefan Aigner kam nach übereinstimmenden Medienberichten für etwa 3 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt und unterschrieb an der Isar einen Vertrag bis 2020. Zum Vergleich: Die drei Aufsteiger Erzgebirge Aue, Dynamo Dresden und Würzburger Kickers investierten zusammen weniger als eine Millionen Euro an Ablöse in Neuzugänge.

1860-Trainer Kosta Runjaic formuliert die Saisonziele trotz der verhältnismäßig hohen Ausgaben seines Arbeitgebers vorsichtig: «Wir wollen eine ordentliche Saison spielen, uns stabilisieren. Nach der Hinrunde sehen wir dann, wo wir stehen.»

Genau wie Runjaic arbeitet auch sein Trainerkollege Gertjan Verbeek beim VfL Bochum mit einem stark veränderten Team. Neben Terodde verließen weitere Stammspieler wie Onur Bulut, Marco Terrazzino und Janik Haberer den Club. Als Ersatz holte der VfL hauptsächlich junge Spieler.

Eine konkrete Platzierung als Ziel für die kommende Saison gibt Verbeek nicht vor. Überhaupt sei es derzeit schwierig, die Stärken und Schwächen der einzelnen Vereine einzuschätzen und vor dem Ende der Transferperiode am 31. August klare Aufstiegsfavoriten zu benennen. «Bis dahin kann noch viel passieren, es können wichtige Spieler kommen, aber auch noch gehen», sagte Verbeek.

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(dpa)