Mainz 05 und die spannende T-Frage

Saint-Vincent (dpa) – Der Kampf um die Stammplätze ist beim FSV Mainz 05 voll entbrannt. Angesichts der hohen Belastung in der Fußball-Bundesliga und der Europa League setzt Trainer Martin Schmidt auf Rotation – nur nicht im Tor.

«Davon bin ich kein Fan. Eine klare Nummer eins für alle Wettbewerbe ist besser», sagte der Schweizer im Trainingslager seines Vereins im italienischen Aostatal. Loris Karius, in der vergangenen Saison die unangefochtene Nummer eins im Tor, wechselte zum FC Liverpool und ist derzeit mit einem Handbruch gehandicapt. Um seine Nachfolge ringen nun gleich drei Spieler: Neuzugang Jonas Lössl und der Italiener Gianluca Curci stehen bereit. Außenseiterchancen hat auch noch Jannik Huth, der derzeit bei den Olympischen Spielen ist.

Für den Coach ist der blonde Däne Lössl der Favorit. Schmidt attestiert ihm einen «Bewegungsvorteil». Beim französischen Erstligisten EA Guingamp etablierte sich Lössl in den vergangenen zwei Spielzeiten als Stammkraft zwischen den Pfosten und debütierte auch in der dänischen Nationalmannschaft. Seine Klasse konnte der 1,95-Meter-Hüne in den Testspielen aber kaum einmal zeigen, weil er meist beschäftigungslos war.

Curci hat eine frustrierende erste Saison in Mainz hinter sich. Nur im Training und bei Freundschaftsspielen kam der Routinier zum Zug. Den Wechsel ins Rheinhessische hat er aber nicht bereut. Der 31-jährige gebürtige Römer hat fast 200-mal in der Serie A gespielt, blickt auf Einsätze in der Champions League und der Europa League zurück. «Ich bin im letzten Jahr ja erst Mitte August gekommen, da war die Vorbereitung schon vorbei», sagte Curci in Saint-Vincent. «Der Trainer entscheidet.»

Für die kommende Saison machte Curci aber klar: «Ich will mehr spielen.» Er wirkt fitter denn je, hat abgespeckt und lobt die Arbeit mit 05-Torwarttrainer Stephan Kuhnert. «Er ist sehr detailversessen, bei Fehlern korrigiert er einen sofort, das gefällt mir.»

Lössl muss seinen kleinen Vorsprung vor Curci und Huth verteidigen. «Wir haben drei Torhüter auf einem ähnlichen Niveau, Gianluca und Jannik sind Jonas hart auf den Fersen», sagte Schmidt. Ihm gefällt die Situation. «Drei sind keiner zu viel», betonte er.

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(dpa)