Berlin – Dass US-amerikanische E-Mail-Anbieter mitunter einen laxen Umgang mit den Daten ihrer Kunden pflegen, ist ein offenes Geheimnis: Viele US-Provider werten standardmäßig alle Mails für personalisierte Werbung aus.
Und immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Nachrichten heimlich an US-Behörden weitergegeben werden. Wer auf Datenschutz Wert legt, sollte sich einen Anbieter mit Unternehmenssitz in Deutschland suchen, rät die
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Dann gelte nämlich deutsches Recht, und Nutzer könnten mit einem höheren Schutzlevel rechnen als etwa bei einem Firmensitz in den USA. Wie Provider konkret mit Daten umgehen, sollten Nutzer in den Geschäftsbedingungen (AGB) nachlesen, empfehlen die Verbraucherschützer. Wichtig sei hier, darauf zu achten, dass die Daten nicht anderweitig genutzt werden.
Gerade steht etwa Yahoo in der Kritik: Nach Medieninformationen soll der Internetkonzern im vergangenen Jahr heimlich die E-Mails Hunderter Millionen Nutzer auf Anfrage einer US-Behörde durchforstet haben.
In einem aktuellen Vergleich der Stiftung Warentest von 15 E-Mail-Diensten landeten auf den vorderen Plätzen nur Anbieter aus Deutschland («test»-Ausgabe 10/16). Die zwei Testsieger Mailbox.org (Tarif Mail) und Posteo überzeugten die Warentester unter anderem mit ihrem Schutz- und Privatsphäre-Niveau. Sie erhielten beide ein «Sehr gut» (jeweils Note 1,4) und kosten jeweils 1 Euro im Monat.
Dahinter folgten mit der Note «Gut» Mail.de mit dem Plusmail-Tarif (Note 2,2; 1,99 Euro im Monat), GMX mit dem Topmail-Tarif (2,3; 4,99), Web.de mit dem Club-Tarif (2,3; 5) sowie das kostenlose Web.de Freemail (2,5).
(dpa/tmn)