Köln – Wie wichtig Zähneputzen ist, bekommen heute in der Regel schon kleine Kinder beigebracht. Das zeigt auch die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie, die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) jetzt vorstellten:
Danach pflegen die Deutschen ihre Zähne heute wesentlich besser als noch vor 20 Jahren. Manchmal bekommt man aber die eine oder andere Zahnpflege-Empfehlung durcheinander. Dirk Kropp von der
Initiative proDente gibt einen Überblick.
Das Timing: Eigentlich sollte man die Zähne nach jeder Hauptmahlzeit reinigen. Das ist nicht immer machbar, deshalb gilt: mindestens zweimal am Tag, sagt Kropp. Am besten nach dem Frühstück und – ganz wichtig – nach dem Abendessen. «Wenn es geht, sollte man 30 Minuten warten, vor allem wenn man säurehaltige Getränke oder Nahrungsmittel zu sich genommen hat.» Ist das nicht möglich, putzt man die Zähne direkt nach dem Essen – Putzen ist wichtiger als Warten. Im Schnitt sollte das Zähneputzen zwei Minuten dauern – bei manchen Menschen, zum Beispiel bei Senioren oder Kindern – kann aber auch mehr Zeit nötig sein, um die Zähne gründlich zu reinigen. Einmal täglich sollte man zusätzlich die Zahnzwischenräume reinigen.
Die Technik: Meist wird die KAI-Technik empfohlen. Das heißt, dass erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und dann die Innenseiten der Zähne gereinigt werden, erläutert Kropp. Das sei aber bloß eine Orientierung. «Wichtig ist, sich ein System zurechtzulegen, mit dem man sich die Zähne wie im Schlaf putzt, der Ablauf sollte automatisiert sein.» Wer unsicher ist, ob er gut putzt, fragt am besten bei der halbjährlichen Kontrolle beim Zahnarzt nach oder bei der professionellen Zahnreinigung. Auch Färbetabletten können Aufschluss geben, an welchen Stellen die Zähne nicht optimal gereinigt werden. Zu viel Druck sollte es beim Putzen nicht sein, das kann unter Umständen den Zahnschmelz schädigen. «Der Druck sollte 150 Gramm entsprechen, das kann jeder mit einer Küchenwaage ausprobieren.»
Das Equipment: Zahnärzte empfehlen Bürsten mit weichen bis mittelharten, abgerundeten Borsten und kurzem Kopf – so erreicht man auch die hinteren Zähne leichter. Ob manuell oder elektrisch ist im Prinzip nicht so wichtig: «Bei beiden braucht man eine gewisse Putztechnik, um die Zähne gründlich zu reinigen», sagt Kropp. Die Zahncreme sollte Fluorid enthalten – bei Kindern 500 ppm und bei Erwachsenen 1500 ppm. Von sogenannten Weißmacher-Zahncremes mit groben Putzkörpern rät Kropp ab – diese können den Zahnschmelz schädigen.
(dpa/tmn)