Geschichtsstunde: vom Veloziped zum Fahrrad

Eine Radwanderung mit der ganzen Familie über Berg und Tal macht Spaß und hält fit. Moderne Fahrräder erreichen hohe Geschwindigkeiten, sind komfortable und bieten zahlreiche technische Raffinessen. Das war nicht immer so – ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Fahrrads.

Not macht erfinderisch

Nach dem Ausbruch des Tambora, einem Vulkan in Indonesien, wurde das Getreide knapp, Menschen und Tiere hungerten und starben. Auch Pferde, damals übliche Transportmittel, konnten nicht mehr versorgt werden. Doch die Menschen mussten ihr Hab und Gut auch über weitere Strecken transportieren und auch selbst gewisse Entfernungen zurücklegen. So erfand der Deutsche Karl Drais das Laufrad, die Draisine. Seine Erfindung ließ er sich 1817 patentieren. Mit dem Vélocipède erreichte man mit harten Rädern und starrem Lenker dreifache Laufgeschwindigkeit. Kurven zu fahren wurde dank Drais Erfindergeist aber erst später möglich.

Vom Hochrad zum Niederrad

Mit Erfindung der Laufmaschine wurde auch das Hochrad geboren. Durch die größere Übersetzung vom Vorder- auf das Hinterrad war dieses Fahrrad wesentlich schneller als das Vélocipède. Das Hochrad wurde zum Sportgerät, mit dem Rennen gefahren wurden. Auf Grund der schwierigen Steuerung setzte es sich jedoch nie als Massentransportmittel durch. Unfälle waren an der Tagesordnung und auch der Preis war für Normalbürger unerschwinglich. Es wurde vom Niederrad abgelöst, welches durch den Kettenantrieb und luftgefüllte Reifen, erfunden von John Dunlop um 1890, um Einiges ungefährlicher und komfortabler war. Durch die Verlagerung des Schwerpunktes ließ sich das Niederrad wesentlich leichter lenken. Die Dunlop-Reifen machten nun auch das Fahren auf den holprigen Straßen angenehmer. Doch trotz all dieser Vorteile setzte sich die neue Variante des Fahrrades erst richtig durch, als damit auch Rennen gegen die hohen Modelle gewonnen wurden.

Zeitgemäß wie nie zuvor

1903 wurde erstmals die „Tour de France“ ausgerichtet. Seitdem ist das Fahrrad aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Heute lernt jeder schon als Kind das Radfahren – es ist in jedem Fall der erste verkehrstaugliche „fahrbare Untersatz“. Das Fahrrad wird gleichermaßen als Transportmittel und Sportgerät genutzt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung mit technischen Neuerungen macht das Radfahren zunehmend attraktiv (Weitere Infos finden Sie zum Beispiel auf boc24.de).

 

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