Pflanzenschutz: Der Streit um Glyphosat

Seit den späten 70ern wird Glyphosat hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet. Vor allem zur Unkrautvernichtung hat es schon so manchem Bauer, der Industrie oder auch privaten Haushalten zu seinen Zwecken gedient. Viele Alternativen haben die konventionellen Landwirte nicht, wenn sie sich nicht in große Kosten stürzen wollen. Glyphosat hat vor allem in der Landwirtschaft und im Gartenbau einen sehr großen Stellenwert. Auf deutschen Höfen wird Glyphosat beim Anbau von Raps, Gerste oder Weizen, Körnerleguminosen, wie zum Beispiel Soja, und Zuckerrüben verwendet.

Genpflanzen vertragen Glyphosat

Kurz vor dem 21. Jahrhundert wurden Pflanzen mit Glyphosatresistenz gentechnisch verändert. Dadurch konnte man Glyphosat auch noch nach der Aussaat und vor allem währendes des Pflanzenwachstums einsetzen. Heute werden diese gentechnisch veränderte Pflanzen zunehmend in der USA und Argentiniern genutzt. In Europa wachsen sie in einigen Regionen Osteuropas, Spanien und Portugal. Glyphosat wird in 20 Ländern hergestellt, Hauptproduzent mit mehr als 40 Prozent ist China.

Weltjahresproduktionsmenge in Tonnen

  • 2008: 600.000 Tonnen
  • 2011: 650.000 Tonnen
  • 2012: 720.000 Tonnen

(Quelle: Wikipedia)

Jetzt schalteten sich Wissenschaftler ein, denn Glyphosat soll für Mensch und Tier sehr schädlich sein. Mehr als 1.000 Studien wurden zu dem Pestizid erstellt und nur wenige deuten darauf hin, dass das Mittel insbesondere bei Landwirten Lymphknotenkrebs fördern soll. Dass Glyphosat schädlich für den menschlichen Organismus sein soll, zeigen die epidemiologischen Studien. Auch die Weltgesundheitsorganisation sagt, dass die chemische Verbindung Glyphosat krebserregend sei. Das Bundesamt für Risikoentscheidung bewertet die Gefahren von Glyphosat so: [dass] „der Kontakt mit den Menschen zu gering sei, sodass eine krebsfördernde Wirkung sehr unwahrscheinlich ist“.

Die Politiker forschen mit Experten an dem Wirkstoff und kommen letztlich zu dem Schluss, dass Glyphosat keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit habe. Die offizielle Zulassung für das Pflanzenschutzmittel läuft im Juni 2016 aus. Nun muss der EU-Ausschuss über das weit verbreitete Pestizid entscheiden. Bis Ablauf der Zulassung wird in der EU geprüft, wer nun wirklich recht hat und erst dann wird geklärt sein, wie die Zukunft für das Mittel in Europa aussehen wird.