Am 1. April hat der US-Hersteller von Elektro-Autos das lange erwartete Model 3 im Kalifornischen Hawthorne offiziell vorgestellt. Das Interesse und der Medien war riesig und die Menschenschlangen erinnerten an die Aufregung, die normalerweise nur Apple-Produktvorstellungen erzeugen.
Tesla Motors – eigentlich noch ein Start-up
Die Tesla Motors, Inc. Entstand im Jahr 2003. Das Ziel der Firma war, massentaugliche Elektroautos zu entwickeln. Firmensitz ist bezeichnender Weise das Silicon Valley, die Heimat der großen der IT-Branche und nicht etwa eine Stadt mit großer Tradition im Automobilbau, wie beispielsweise Detroit. Aber es geht bei Tesla auch in erster Linie um Elektronik und Innovation. Vorher gab es kein so großes Start-up für Elektroautos. Einer der Gründer ist Elon Musk, der durch den Verkauf seiner Firma Paypal an Ebay reichlich Kapital in die neue Firma einbringen konnte. In weniger als 15 Jahren gelang der Firma die Entwicklung eines Großserien-Elektroautos. Legt man die Maßstäbe der klassischen Automobilindustrie an, ist das rekordverdächtig schnell.
Alles begann mit dem Roadster
Im Jahr 2008 kam das erste Modell von Tesla auf den Markt: der Tesla Roadster. Es war das erste Auto mit Lithium-Ionen-Zellen als Batterie. Verwendet wurden die Zellen handelsüblicher Notebook-Akkus. Über 6800 von ihnen waren buchstäblich in jedem verfügbaren Hohlraum des Fahrzeugs verbaut. Dieses erste Tesla-Modell war mit seinem europäischen Preis von 117.000 Euro aber noch weit von der anvisierten Massentauglichkeit entfernt. Ab 2012 wurde dann das Nachfolgemodell, der Tesla S ausgeliefert. Der Erfolg dieses Modell ist beachtlich: In den USA war der Tesla S 2013, 2014, 2015 die meistverkaufte Luxuslimousine. Im vergangenen Jahr wurden in den USA über 25.000 Stück verkauft. In Deutschland wurden bis Ende 2015 2580 Tesla S zugelassen. Der Preis ist jedoch immer noch recht hoch – die günstigste Ausstattungsvariante kostet 78.000 Euro. Im Preis enthalten ist jedoch der Strom zum Fahren. Im September 2015 folgte dann die Vorstellung eines Tesla-SUV. Der siebensitzige Flügeltürer hat zwei Kofferräume: einen hinten, einen vorn. Die Reichweite wird mit 470 Kilometern pro Akkufüllung angegeben.
Der Tesla 3 – das Modell für die breite Masse
Am 1. April war es schließlich so weit: der Tesla Model 3 wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Tesla war damit am Ziel: ein Elektroauto für 35.000 Dollar wurde vorgestellt. Zumindest im Preis unterscheidet sich der Tesla kaum noch von normalen Pkws. Der Tesla 3 ist eine vollwertige Limousine mit fünf Sitzplätzen, Glasdach und einer angegebenen Reichweite von 345 Kilometern pro Akkufüllung. Kaum war die Vorstellung vorbei, gab es denn auch massenweise Vorbestellungen. Schon innerhalb der ersten 24 Stunden registrierte Tesla 115.000 Reservierungen. Trotz 1.000 Dollar Gebühr, die jeder Interessent dafür entrichten musste. Am dritten April twittertet Firmenboss Elon Musk: „276k Model 3 orders by end of Sat“. Auf Deutsch: Bis Samstagabend wurden 276.000 Tesla Model 3 vorbestellt. Der Gesamtwert der Bestellungen überschritt damit die 10-Millarden-Dollar-Schwelle. Das ist eine Größenordnung, die man eigentlich nur von Bestellungen bei neuen Flugzeugmodellen von Airbus oder Boeing kennt.
Bild oben aus dem Pressebereich von teslamotors.com entnommen