Der eigene Garten ist ein ganz besonderes Fleckchen Erde, das bereits eine Jahrhunderte überdauernde Tradition besitzt. Gärtnern ist auch heute noch in Deutschland im Trend: Das Nützliche wird hier mit dem Schönen verbunden, die Liebe zur Natur ausgelebt. Einen kurzen Streifzug durch die Geschichte der Gartenkultur gibt es hier.
Bereits im alten Rom waren Ziergärten beliebt
Die Geschichte des Gartens in Europa reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Im antiken Rom besaßen nicht nur die Langhäuser, sondern auch Stadtvillen der Adligen und reicher Bürger sorgfältig angelegte und gepflegte Zier- und Kräutergärten. Nördlich der Alpen wurde im Laufe der Renaissance dieser Brauch übernommen, einen Garten anzulegen gehörte zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert zu der guten Sitte und zeigte bürgerlichen Wohlstand. Besonders kreativ und fortschrittlich entwickelte sich die englische Gartenkultur: Ein Grund dafür war die eine weitverbreitete Rückbesinnung auf die Natur, die auf die Industrialisierung folgte. Bekannte Vertreter dieser Epoche sind Persönlichkeiten wie William Robinson und Gertrude Jekyll – in Deutschland ließ sich beispielsweise Karl Foerster von ihnen inspirieren.
Alte Stile setzen sich wieder durch
In der Nachkriegszeit verschwand der sorgfältig angelegte Garten jedoch wieder. Der Platz wurde zuerst für den Anbau von Gemüse verwendet und mit dem Wirtschaftswunder durch Rasen ersetzt. Entsprechend wenig kreativ war der typische Garten der siebziger Jahre – er sollte wenig Arbeit machen und bestand oft nur aus Rasen, einem Sandkasten und eventuell einigen Gartenmöbeln wie einer Hollywoodschaukel, einem Grill oder einem Tisch. Erst von circa 30 Jahren begann eine Rückbesinnung auf die englische Gartenkultur des vergangenen Jahrhunderts, die von neuen Elementen und Pflanzen bereichert wird (lassen Sie sich für Ihren eigenen Garten zum Beispiel auf Gartenmessen inspirieren, alle Termine auf http://www.gartenmessen.de/). Die technische Funktionalität wird dabei durch Individualität und Kreativität ersetzt und gleichzeitig auch wieder ein höherer Wert auf die Bedeutung des Gartens als Ökosystem gelegt: So haben Humus, Kompost und natürliche Schädlingsbekämpfung die Chemiekeule wieder zu großen Teilen abgelöst.
Neues Gartenbewusstsein in Deutschland
Die Tradition der offenen Gärten ist in vielen Nachbarländern, beispielsweise in den Niederlanden, Belgien und Frankreich, bereits seit Jahrzehnten verbreitet. Langsam setzt sich dieser Trend auch in Deutschland durch: Privatgärtner öffnen ihre Pforten und stellen ihr kleines Gartenparadies zur Schau. Sie knüpfen damit wieder an die Gartenkultur des 19. Jahrhunderts an und sehen den Garten als Lebens- und Kulturraum, den man liebevoll pflegt und in dem man sich gern aufhält.
Foto: ThinkStock, iStock, EunikaSopotnicka
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